Politische Bildung
Die Vermittlung politischer Bildung ist fest in den bayerischen Lehrplänen festgeschrieben und eines der Kernziele unserer didaktischen und pädagogischen Arbeit. Sie ist, auch wenn den sogenannten Leitfächern der politischen Bildung (PuG, G, Geo, WR) das größte Gewicht bei der Vermittlung entsprechender Kompetenzen zukommen mag, letztlich doch als Querschnittsaufgabe zu sehen, die alle schulischen Fächer aber auch die Organisation des Schullebens allgemein tangiert.
Die Rolle politischer Bildung im schulischen Kontext
"Politische Bildung basiert auf der Kenntnis und Akzeptanz von Demokratie und freiheitlich-demokratischer Grundordnung sowie dem Wissen um den föderalen, rechtsstaatlichen und sozialstaatlichen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler achten und schätzen den Wert der Freiheit und der Grundrechte. Auf der Grundlage einer altersgemäßen Fähigkeit und Bereitschaft zur Teilhabe am politischen Prozess tragen sie zu einer positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Gesellschaft und zum Erhalt des Friedens bei. Sie nehmen aktuelle Herausforderungen an, etwa im Zusammenhang mit der Entwicklung eines europäischen Zusammengehörigkeitsgefühls oder mit zentralen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen von der kommunalen und Landesebene bis hin zu prägenden Tendenzen der Globalisierung."
(Aus den übergreifenden Zielen des Lehrplan Plus für die Schulen in Bayern)
Politische Bildung gehört zu den Kernaufgaben schulischen Unterrichts, da sie die Basis für das demokratische Verständnis, die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Entwicklung mündiger Bürger legt. Politische Bildung befähigt die Schüler*innen dabei, die komplexen Strukturen und Prozesse in einer Gesellschaft zu verstehen zugleich aber auch kritisch zu reflektieren und hinterfragen:
- Durch politische Bildung werden dabei nicht nur Kenntnisse über Regierungssysteme, politische Institutionen und historische Ereignisse vermittelt, sondern auch grundlegende demokratische Werte wie Meinungsfreiheit, Gleichheit, Toleranz und Partizipation. Schüler lernen, wie sie ihre eigenen Meinungen konstruktiv äußern können und entwickeln ein Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie, Vielfalt und Inklusion.
- Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Förderung von politischer Urteilsfähigkeit und kritischem Denken. Schüler werden ermutigt, Informationen zu analysieren, Quellen (z.B. Zeitungstexte, Karikaturen, Diagramme) zu bewerten, fake news zu enttarnen und eigenständige Schlussfolgerungen zu ziehen. Dies stärkt ihre Fähigkeit, informierte Entscheidungen zu treffen und sich schlussendlich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einzubringen.
- Die Schule bietet im Unterricht aber auch im außerunterrichtlichen Schulleben einen geschützten Raum, in dem die Schüler demokratische Prinzipien praktisch erleben können. Durch Schulprojekte, Debatten, Wahlen (Klassen- und Schülersprecher ebenso wie Wahlsimulationen), und partizipative Entscheidungsprozesse lernen die Schüler, wie Demokratie funktioniert und wie sie selbst dazu beitragen können.
- Politische Bildung trägt auch zur Entwicklung eines politischen Bewusstseins bei. Schüler erkennen, dass politische Entscheidungen Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben, und werden ermutigt, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Dies fördert das Verständnis, dass Beteiligung an politischen Prozessen nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verpflichtung ist.
In einer Zeit, in der komplexe gesellschaftliche Herausforderungen und politische Entwicklungen an der Tagesordnung sind, ist die politische Bildung an Schulen unerlässlich. Sie legt den Grundstein für engagierte Bürger, die in der Lage sind, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Gesellschaft zu beteiligen und demokratische Werte zu verteidigen.
Politische Bildung am SGM
In Einklang aber auch über die oben angesprochenen allgemeinen Ziele hinausgehend, hat sich das SGM in seiner politischen Bildungsarbeit die folgenden Schwerpunktfelder gesetzt:
Demokratie leben und gestalten
Leben in der Vielfalt: Internationalität und Europaoffenheit
Werteerziehung und Toleranz
Nachhaltige Entwicklung
Diese Ziele werden gleichermaßen im politischen Programm der einzelnen Unterrichts- und Wahlfächer, wie auch allgemein im Rahmen der Schulentwicklung umgesetzt.
Beispiele für außerunterrichtliche Projekte, die zur poltischen Bildung beitragen
- Erasmus+ und EPAS-Programm
- Netpiloten
- Umweltschule in Europa/BNE
- Werte- und Medienerziehung
- U18 Wahlen, Simulationsspiele, Vorträge zur Sicherheitspolitik
- Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau und des NS-Dokumentationsszentrums
- Austauschprogramme mit den USA, Frankreich, Italien und der Slowakei
- uvm
Ellen Kalb